"Am 30. August 1944 rollt im Bahnhof ein Sondertransport aus Auschwitz ein. Er bringt exakt 1000 polnische und tschechische Frauen in die sächsische Kleinstadt, Kahl rasiert und in KZ-Kleidung. Nachts werden sie barfuss in die ehemalige Porzellanfabrik getrieben. Für acht lange Monate verschwinden sie hinter Mauern der umgerüsteten Fabrik. Hier nieten sie von nun an täglich zwölf Stunden Tragflächen für die Arado-Flugzeugwerke.
Vor zehn Jahren erhielt der Leiter des Christlichen Jugenddorfwerks Michael Düsing einen Hinweis über das Lager. Seitdem sucht er nach Spuren, will wissen, wie diese Frauen dort lebten. Mühselig trägt er die Indizien zusammen. Schließlich findet er einige der überlebenden Frauen, Unter ihnen Bonislawa Rezak, Kasimira R., Lisa Mikova und andere. Die Frauen erzählen vom Leben in der Isolation hinter den Fabrikmauern, von den Misshandlungen durch SS-Scharführer Beck, aber auch vom Alltag nach der Arbeit. Denn die Umstände schweißen die Frauen zusammen. Sie machen sich Mut, singen heimlich Lieder, führen sogar Romeo und Julia auf. Sie schaffen sich eine Traumwelt, in die sie wahrscheinlich nicht zurückkehren werden. Am Ende haben 992 der 1000 jüdischen Frauen überlebt, nur acht starben.
Michael Düsing möchte den Unbekannten ein Mahnmal setzen, Und er möchte verhindern, dass dieses dunkle Kapitel Freiberg dem Vergessen anheim fällt. Der Film besucht Michael Düsing und begibt sich mit ihm zu einigen der Überlebenden."
Hamburger Abendblatt
"Am 30. August 1944 kamen mit einem Sondertransport aus Auschwitz 1000 polnische und tschechische Frauen in die sächsische Kleinstadt Freiberg. Zwölf Stunden täglich mussten sie Tragflächen für die "Arado"-Flugzeugwerke nieten. Als Michael Düsing, Leiter des Christlichen Jugenddorfwerks Freiberg, von diesem Lager erfuhr, suchte er Überlebende. Nach ihren Erzählungen rekonstruierte Regisseurin Claudia Schön die "Gestohlene Jugend" dieser Frauen."
Länge: 30 Minuten